Neben den Umwelteinflüssen, ist die Verschwendung von Lebensmitteln auch aus finanzieller Perspektive kritisch zu betrachten. Durch ein Überangebot von Lebensmitteln, vernachlässigen wir den verantwortungsvollen Umgang mit Nahrungsmitteln. Betrachten wir zudem die ungerechte globale Ressourcenverteilung, wird die Menge an verschwendeten Lebensmitteln zu einer Gewissensfrage. Ackerflächen im globalen Süden werden für den Anbau von Exportgütern für den globalen Norden genutzt. Diese Fläche fehlt den Landwirt:innen für den Anbau von Lebensmitteln zur Versorgung der eigenen Landesbevölkerung. Die Welthungerhilfe stellt außerdem weitere Zusammenhänge der Lebensmittelverschwendung mit dem globalen Hunger dar. Der Nahrungsmittelüberfluss in den Industrieländern wirkt sich beispielsweise negativ auf die weltweiten Lebensmittelpreise aus und somit auf die Ernährungssicherung der von Armut betroffenen Bevölkerungsschichten in vielen Ländern - auch hier in Deutschland.
Wie hängen Lebensmittelabfälle und das Klima zusammen?
Für die Produktion von Lebensmitteln werden viele kostbare Ressourcen verwendet – etwa Wasser, landwirtschaftliche Flächen, Energie, finanzielle und technische Ressourcen sowie Arbeitskräfte. Bei der Produktion werden viele Treibhausgase in die Atmosphäre freigesetzt. Diese Treibhausgase beschleunigen den Klimawandel. Unsere Lebensmittel haben jeweils einen eigenen ökologischen Fußabdruck. Das ifeu-Insitut erfasste die ökologischen Fußabdrücke unterschiedlicher Lebensmittel und Gerichte. Es ist zu erkennen, dass für die Produktion pflanzlicher Lebensmittel weniger Ressourcen benötigt werden und weniger CO2 freigesetzt wird als bei tierischen. Hierbei spielen auch die Herkunft und der Anbau der Lebensmittel eine entscheidende Rolle. Der Obst- und Gemüseanbau in beheizten Gewächshäusern weist einen besonders großen ökologischen Fußabdruck auf und ist somit auch umweltschädlich. Werden tonnenweise Lebensmittel einfach in den Müll geworfen, war der ganze Aufwand vom Acker bis zum Teller umsonst.
In Deutschland fallen jährlich circa 12 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle entlang der gesamten Wertschöpfungskette an. Rund die Hälfte davon wären vermeidbar. Dabei machen Abfälle in der Außer-Haus-Verpflegung 14 Prozent der gesamten Lebensmittelverluste aus. In den Sektor der AHV fallen auch Kitas und ihre Verpflegungsdienstleister. Da immer mehr Familien die Ganztagsbetreuung in der Kita in Anspruch nehmen, steigt auch die Zahl der Kinder, die eine warme Mahlzeit in der Kita zu sich nehmen. Somit übernehmen Kitas eine immer wichtigere Rolle für das Erreichen der Ziele der Nationalen Strategie zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung.