Die Zeit ist reif für Veränderungen: Die Energieberatung der Verbraucherzentrale informiert private Haushalte, wo am meisten Energie eingespart werden kann – in Eigenleistung und ohne große Investitionen. Tipp 3 widmet sich dem Thema Warmwasser.
- Etwa 14 Prozent Energie werden im Durchschnitt zur Wassererwärmung in Haushalten benötigt
- Verbraucher:innen sollten Einsparpotenziale nutzen, um Warmwasser einzusparen
- Die Verbraucherzentrale Bremen erklärt in Tipp 3, wie dies gelingt
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In einem Durchschnittshaushalt werden etwa 14 Prozent der Energie zur Erwärmung des Wassers genutzt. Daher widmet sich der dritte Teil der Serie „Unabhängiger werden von fossilen Energien“ dem Einsparpotenzial beim Warmwasserverbrauch. „Besonders Eigentümerinnen und Eigentümer können beim Warmwasser viel sparen, da sie Zugriff auf ihre Haustechnik haben“, erklärt Inse Ewen, Energieberaterin für die Verbraucherzentrale Bremen. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Bremen gibt Tipps und bewertet Maßnahmen nach ihrer Effektivität.
1. Senken Sie die Warmwassertemperatur
Warmes Wasser wird mit einer Temperatur von bis zu 70 Grad Celsius bereitgestellt. Beim Duschen wird warmes Wasser allerdings auf 38 Grad Celsius runtergemischt. Bis es so weit ist, verursacht die hohe Temperatur große Verluste in Speicher und Leitungen. „Sie werden deutlich verringert, indem die Temperatur in der Warmwasserbereitung gesenkt wird“, rät Inse Ewen.
2. Verkürzen Sie die Zeiten der Bereitstellung von warmen Wasser
Wer die Bereitschaftszeiten der Warmwasserbereitung minimiert, senkt seinen Energieverbrauch deutlich: Denn wird kein warmes Wasser benötigt, muss kein warmes Wasser vorgehalten werden.
3. Zirkulation optimieren: zeitlich begrenzen oder abschalten
Je nach Gebäudezustand kann die Zirkulation des Warmwassers zu großen Energieverlusten führen: „Denn zirkuliert das warme Wasser rund um die Uhr, können bis zu zehn Prozent des gesamten Energieverbrauchs auf die Warmwasserzirkulation zurückgehen“, sagt Inse Ewen. „Der Energieverbrauch wird geringer, wenn die Zirkulation zeitlich begrenzt oder ganz abgeschaltet wird“, so Inse Ewen weiter. Zudem lässt sich manchmal die Zirkulationstemperatur senken, was ebenfalls den Energieverbrauch verringert.
4. Nutzen Sie wassersparende Duschköpfe
Ein Sparduschkopf kostet etwa 20 Euro und spart bis zu 50 Prozent des Warmwasserverbrauchs. Beim Kauf ist zu beachten, dass der Duschkopf einen Wasserdurchfluss von weniger als neun Liter pro Minute hat: Standard-Duschköpfe schütten 12 bis 15 Liter pro Minute aus, gute Spar-Duschköpfe nur sechs bis sieben Liter. Das Duschen bleibt dabei genauso angenehm, obwohl weniger Wasser verbraucht wird.
Was bringen Absenkung, Zirkulation und wassersparende Duschköpfe?
Das Absenken der Trinkwassertemperatur von 60 auf 45 Grad Celsius spart bis zu 30 Prozent der Energie ein. Auch Leitungsverluste im Unbeheizten und Speicherverluste werden verringert.
„Ist eine Zirkulation vorhanden, kann sie je nach Dämmung und Betriebsdauer den -Energiebedarf für Warmwasser verdoppeln. Das Sparpotenzial liegt hier bei bis zu 50 Prozent“, verdeutlicht Inse Ewen.
Der Einsatz wassersparender Duschköpfe und „Perlatoren“ spart bis zu weitere zehn Prozent des Energiebedarfs.
Risiken und Nebenwirkungen beim warmen Wasser zu sparen
Wichtig: Das Risiko von Legionellen im Warmwasser kann sich erhöhen. Legionellen sind Bakterien und vermehren sich bei niedrigen Wassertemperaturen und können beim Einatmen zur lebensbedrohlichen Lungenentzündung führen. Eine wöchentlich einmalige, kurzzeitige Speichertemperatur von 70 Grad Celsius ist daher zwingend zu empfehlen.
Eine weniger gravierende, aber nicht zu vernachlässigende Nebenwirkung ist der eingeschränkte Komfort außerhalb der Bereitschaftszeiten.