Es muss nicht immer die Spardose, das Geld unterm Kopfkissen oder die Münzsammlung im Glas sein: Es lohnt sich, den Weltspartag als Anlass zu nehmen, über das Sparen für den Nachwuchs, die Enkel oder die eigene Altersvorsorge nachzudenken.
Achtung vor Werbeversprechen zum Weltspartag
Zum diesjährigen 100 Jubiläum bewerben Banken und Sparkassen den Weltspartag besonders intensiv und laden ihre Kund:innen ein, dies gemeinsam mit ihnen zu feiern. Dagegen spricht auch nichts. "Aber es ist ratsam, an einem solchen Tag die Aktionsprodukte und Sonderangebote kritisch zu hinterfragen, ob sie zu den eigenen Zielen passen", sagt Anke Behn, Teamleitung Finanzdienstleistung der Verbraucherzentrale Bremen. Darüber hinaus ist es wichtig, sich bewusst zu machen, welche Kosten die Produkte verursachen und mit welchen Chancen und Risiken sie verbunden sind. Denn bei solchen Werbeaktionen werden oftmals überteuerte oder ungeeignete Finanzprodukte angeboten. Dies können teilweise teure Ausbildungsversicherungen, Fondspolicen für den Nachwuchs oder Investmentfonds mit hohen Vertriebs- und Verwaltungskosten sein. Teils werden Kombinationsangebote von Sparprodukt und Investmentfonds angeboten. Das heißt, die attraktiven Zinsen auf das Sparprodukt gibt es nur dann, wenn dazu auch Fonds erworben werden.
Sparen geht auch nachhaltig
Viele Menschen möchten mit ihrem Geld einen positiven Beitrag leisten und in nachhaltige Produkte investieren: Für das Klima, die Umwelt oder ethische bzw. soziale Themen. Nachhaltige Finanzprodukte werden mittlerweile von vielen Kreditinstituten angeboten. Zum einen von spezialisierten Anbietern, die im Vergleich zu konventionellen Kreditinstituten umfassendere Nachhaltigkeitskriterien für ihr Einlage- und Kreditgeschäft definiert haben. Zum anderen werden nachhaltige Produkte wie Investmentfonds und vereinzelt nachhaltige Angebote auch von konventionellen Kreditinstituten angeboten. Diese Banken und Sparkassen bieten die nachhaltigen Varianten neben ihren normalen Sparanlagen mit dem Hinweis auf eine besondere Verwendung des investierten Geldes an, beispielsweise in nachhaltige regionale Projekte wie Erneuerbare Energien.
Bei nachhaltigen Produkten ist neben Kosten, Chancen und Risiken noch ein weiterer zentraler Aspekt zu beachten: Der Begriff Nachhaltigkeit ist im Finanzbereich noch nicht abschließend geregelt. "Anbieter können heute auch solche Produkte als nachhaltig bezeichnen, die nur geringe Nachhaltigkeitskriterien erfüllen", so Anke Behn.
Verbraucherzentrale berät unabhängig
Wer Fragen zu Sparprodukten, seiner Altersvorsorge im Allgemeinen oder zur Nachhaltigkeit von Finanzprodukten im Speziellen hat, kann sich gerne an die Verbraucherzentrale Bremen wenden. Vereinbaren Sie einfach einen Termin unter www.verbraucherzentrale-bremen.de oder (0421) 160 777.
Für kurze Nachfragen stehen unsere Expertinnen und Experten mit einer kostenlosen Informationshotline jeweils Donnerstags von 9 bis 11 Uhr unter (0421) 160 77 81 zur Verfügung.
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