Holzfeuer gelten als gemütlich. Daher wundert es auch nicht, dass es laut Umwelt Bundesamt in Deutschland circa 12 Millionen Öfen und Kamine gibt. Schätzungen zufolge wird ein Viertel dieser Feuerstätten gar nicht genutzt, viele andere kommen nur sporadisch zum Einsatz. Öfen und Kamine bieten grundsätzlich die Möglichkeit, die Brennstoffkosten für die Zentralheizung zu verringern.
Mit der hohen Anzahl an Einzelfeuerstätten geht ein erheblicher Brennholzbedarf einher. Nach Angaben des Industrieverbands Haus-, Heiz- und Küchentechnik nutzen deutsche Haushalte im Jahr rund 17 Millionen Festmeter Holz zur Wärmeerzeugung. Durch die richtige Handhabung der Öfen und Kamine können die CO2-Emissionen sowie die Feinstaubbelastung zumindest minimiert werden.
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale gibt Hinweise zum Heizen mit Holz:
- Jede Feuerstätte muss vom Schornsteinfeger abgenommen werden. Anderenfalls steigt das Risiko für Brände und Rauchgasvergiftungen deutlich. Ausstehende Prüfungen müssen dringend nachgeholt werden!
- In den Ofen gehört nach den Immissionsschutzvorgaben ausschließlich gut getrocknetes Stückholz. Zeitungen hingegen gehören ins Altpapier und Joghurtbecher in den Verpackungsmüll („gelber Sack“), alte Fensterrahmen und Spanplatten sollten auf Deponien entsorgt werden.
- Frisch produzierte Holzscheite müssen an gut belüfteten Orten mindestens ein, besser zwei Jahre trocknen, bevor sie reif für den Ofen sind. Vorher brennen sie schlechter, erzeugen weniger nutzbare Wärme und setzen Schadstoffe bei der Verbrennung frei.
- Wer einen Ofen nutzen möchte, sollte sich vorab informieren, wie ein Ofen richtig angefeuert wird. Dazu gehören sorgfältig geschichtetes Holz, kleine Scheit-Querschnitte für schnelles Anbrennen, Anzünden von oben mit wachsgetränkter Holzwolle, möglichst ungestörter Abbrand, kein Nachlegen von Scheiten. Die Zufuhr an Verbrennungsluft ist ebenfalls wichtig und das rechtzeitige Reduzieren des Abgasquerschnitts hält mehr Wärme im Haus.
Wer einen neuen Ofen kaufen will, sollte den Werkstattofen und Allesbrenner im Baumarkt lassen und stattdessen ein Modell wählen, das die Kriterien des Umweltlabels „Blauer Engel“ erfüllt. Das ist zwar deutlich teurer, aber dafür gibt es unter anderem einen Feinstaubfilter. Außerdem haben diese Öfen eine automatische Zuluft-Steuerung und sorgen somit für den optimalen Betrieb. Im Einzelfall hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale Bremen die richtigen Entscheidungen beim Einsatz von Holz zu treffen.
Besuchen Sie auch unseren Vortrag „Heizungsoptimierung oder neue Heizung“ am 5. Oktober 2023. Anmeldungen sind hier möglich. Die kostenfreie Beratung findet online, telefonisch, per Video oder in einem persönlichen Gespräch statt. Eine Terminvereinbarung unter 0800 – 809 802 400 oder 0421-160 777 ist erforderlich.
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.