Erbsen zählen zu den ältesten kultivierten Pflanzen und waren neben Getreide die Grundnahrungsmittel der ersten Ackerbauern. „Erbsen haben einen hohen Nährwert und sicherten über Jahrtausende zusammen mit Getreide die Proteinversorgung der Menschen,“ sagt Katja Quantius, Ernährungsexpertin von der Verbraucherzentrale Bremen. Bis zum 17. Jahrhundert wurden Erbsen hauptsächlich als Trockengemüse in Form von Mus verzehrt. Erst im 16. und 17. Jahrhundert entstanden grüne, unreife Erbsensorten, die zunächst als Luxusgut galten und am Hof von König Ludwig XIV. besonders beliebt waren. Mit dem Aufkommen moderner Konservierungsvarianten, wie Erbsen in Konserven und tiefgefrorenen frischen Erbsen, hat die Trockenerbse mit der Zeit an Beliebtheit verloren. Heutzutage finden Erbsen vielfältige Anwendungen, darunter in der traditionellen Erbsensuppe sowie in modernen Gerichten wie Bowls oder Erbsenhummus.
Grüne Perlen im Einzelhandel
Im Einzelhandel sind Erbsen in verschiedenen Sorten erhältlich. Markerbsen sind süß im Geschmack und meist in Konservendosen oder Tiefkühlprodukten zu finden. Zuckerschoten sind Erbsen in zarten Hülsen, die komplett mit Schale gegessen werden können. Die Palerbsen, auch Schälerbsen genannt, findet man meist als getrocknete Variante im Handel. „Sie lassen sich gut als Vorrat halten und eignen sich perfekt für einen Eintopf nach großmütterlicher Art. Sie enthalten viel Stärke und schmecken mehlig“, sagt Katja Quantius.
Rundum gesund
Die Erbse überzeugt durch ihre wertvollen Nährwerteigenschaften. Als proteinreiche Pflanze liefert sie Baumaterial für Muskeln, Organe und Blut, aber auch für Enzyme und Hormone. Der Kohlenhydratanteil, insbesondere in Form von Stärke, hält lange satt und in Kombination mit den Ballaststoffen, auch den Blutzuckerspiegel stabil. In den Erbsen finden sich ebenso wichtige B-Vitamine, die essenziell für die Entwicklung von Zellen und die Weiterleitung von Nervenimpulsen sind. Des Weiteren bieten sie eine Fülle an wichtigen Mineralstoffen, wie Kalium und Magnesium, die eine unverzichtbare Rolle in der Funktion der Muskeln und Nerven spielen. Eisen und Zink, weitere wichtige Bestandteile der Erbse, unterstützen aktiv das Immunsystem.
Nachhaltigkeit trifft Genuss: Erbsen als umweltfreundliche Eiweißquelle
„Immer mehr Menschen in Deutschland ernähren sich vegetarisch oder vegan und achten auf pflanzliche Alternativen zu Fleischprodukten. Dabei gewinnen Erbsen als Eiweißquelle zunehmend an Bedeutung“, sagt Ernährungsexpertin Katja Quantius. Sie sind nicht nur wertvoll für die Gesundheit, sondern auch umweltfreundlich. Im Vergleich zu tierischen Lebensmitteln benötigen Erbsen weniger Ressourcen wie Wasser, Energie sowie Anbaufläche und erzeugen auch deutlich weniger Kohlenstoffdioxid. Zum Vergleich: 100 Gramm Eiweiß aus Rindfleisch aus Weidehaltung verursachen 36 Mal mehr Treibhausgase als 100 Gramm Eiweiß aus Erbsen.
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