Bereits in den 1950er Jahren wurden Initiativen gegründet, die den fairen Handel mit Produkten aus dem globalen Süden unterstützen sollen. Fairer Handel achtet auf soziale Aspekte wie einen fairen Preis für Produzentinnen und Produzenten und verlässliche Handelsbeziehungen. Kleinbäuerinnen und Kleinbauern erhalten dadurch ein höheres Einkommen. Aktuell ist der Weltmarktpreis für Kakao relativ hoch, die Importpreise für Rohkakao lagen im Dezember 2023 um 60 Prozent höher als im Dezember 2022 . Die fairen Handelsorganisationen zahlen dann mindestens den Weltmarktpreis und zusätzlich einen Bonus. Jedoch gibt es nicht immer einheitliche Regelungen. „Da der Begriff „fair“ nicht gesetzlich geschützt ist, gibt es unterschiedliche Kennzeichnungen mit verschiedenen Kriterien für faire Produkte“, erklärt Katja Quantius, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bremen und stellt wichtige Siegel vor.
Hier eine Übersicht häufiger Siegel
Fairtrade
Bei reinem Kaffee oder Bananen kann ein Fairtrade-Siegel stehen, wenn alle Zutaten zu 100 Prozent unter Fairtrade-Bedingungen angebaut und gehandelt wurde sowie physisch rückverfolgbar ist.
Fairtrade-Siegel mit Pfeil
Dieses Siegel steht auf Mischprodukten wie Schokolade oder Gebäck, die aus teilweise fair produzierten und gehandelten Zutaten bestehen. Der Pfeil am Siegel verweist auf weitere Informationen auf der Produktrückseite. Bei Produkten mit diesem Siegel müssen grundsätzlich alle Zutaten, die unter Fairtrade-Bedingungen erhältlich sind, Fairtradezertifiziert sein. Zutaten wie Mehl oder Joghurt, für die es keinen Fairtrade-Standart gibt, dürfen konventionell ins Produkt. Der gesamte Anteil an Fairtrade-Zutaten muss aber mindestens 20% betragen.
Fairtrade-Rohstoff-Siegel (Fairtrade COCOA)
Das Rohstoff-Siegel „Fairtrade Cocoa“ steht auf vielen Schokoriegeln und anderen Produkten mit Kakao. Allerdings ist nicht das gesamte Produkt, sondern ausschließlich der Rohstoff Kakao fair angebaut und gehandelt.
GEPA – The Fair Trade Company
GEPA handelt noch strenger und ohne Mengenausgleich. Das Unternehmen kann den Weg der Kakaobohne entlang der gesamten Wertschöpfungskette nachvollziehen. In kleinen Bauerngemeinschaften wird der Kakao in Genossenschaften angebaut, was den Bäuerinnen und Bauern mehr Einkommen erbringen kann. Das hilft gleichzeitig gegen Kinderarbeit.
Bremen als Fairtrade-Stadt mit regionalen Schokoladenmanufakturen
Die Städte Bremen und Bremerhaven tragen den Titel „Fairtrade Stadt“, was bedeutet, dass sie sich aktiv für fairen Handel einsetzen. „Allein in Bremen führen über 100 Geschäfte faire Ware und es gibt viele handwerkliche Schokoladenerzeugnisse, die fair produziert werden“, sagt Katja Quantius. Regionale Schokoladenmanufakturen sind gute Einkaufsmöglichkeiten. Diese bieten nicht nur einzigartige Schokoladenprodukte, sondern tragen auch zur Unterstützung der lokalen Wirtschaft bei.
„Fairer Genuss muss nicht teuer sein, denn fair gehandelte Schokolade gibt es in vielen Discountern, Supermärkten und Onlineshops“, ergänzt Katja Quantius. Fair gehandelte Schokolade lässt sich anhand der Zeichen erkennen, die auf der Verpackung gedruckt sind.
Auch fair gehandelte Blumen erhältlich
Zum Valentinstag gehören neben romantischer Musik und einem Candle-Light-Dinner auch Blumen. „Wer beim Pflanzengeschenk den Nachhaltigkeitsaspekt im Auge behalten möchte, kann sich an naturfreundlichen Labels orientieren“, so Katja Quantius. Labels wie das „Fairtrade-Siegel Blumen“ tragen zur ökologischen, ökonomischen und sozialen Verbesserung bei. Katja Quantius empfiehlt regionale Schnittblumen. Wenn die pflanzlichen Schönlinge nicht aus Deutschland stammen, ist niederländische Ware eine gute Alternative.
Gefördert durch: