Die neuen Regelungen basieren auf einer EU-Verordnung über aromatisierte Weinerzeugnisse und sollen eine einheitliche Kennzeichnung innerhalb der Mitgliedsstaaten sicherstellen. „Ziel ist es, den Verbraucherschutz zu stärken und informierte Kaufentscheidungen zu ermöglichen. Allerdings ist der direkte Produktvergleich in der Praxis teilweise noch umständlich", sagt Helena Nareyka, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bremen.
Neue Pflichtangaben auf dem Etikett
Der Energiegehalt muss in Kilojoule (kJ) und Kilokalorien (kcal) pro 100 Milliliter direkt auf dem Etikett angegeben werden. Dies kann durch das Symbol „E" erfolgen, gefolgt von den Werten, z.B. „E: 320 kJ/77 kcal". „Außerdem müssen Informationen zu Allergenen (wie Enthält Sulfite) direkt auf dem Etikett stehen", erklärt Nareyka.
Optionale Angaben über QR-Code
Angaben zu Fett, gesättigten Fettsäuren, Kohlenhydraten, Zucker, Eiweiß und Salz sind ebenfalls verpflichtend, können aber über einen QR-Code bereitgestellt werden.
Der QR-Code muss auf dem Etikett platziert sein und zu einer Webseite führen, die diese Informationen enthält. Es ist sicherzustellen, dass der QR-Code während der gesamten Verkaufsdauer des Weins zugänglich bleibt und keine Daten von Benutzerinnen und Benutzern sammelt.
Warum sind die neuen Etiketten erst jetzt sichtbar?
Obwohl die Kennzeichnungspflicht seit Dezember 2023 gilt, betrifft sie hauptsächlich Weine des Jahrgangs 2024. Die Weinlese erfolgt im Herbst und die anschließende Herstellung dauert mehrere Monate. Daher kommen die ersten Flaschen mit den neuen Etiketten erst jetzt in den Handel.
Umsetzung bisher nicht vollständig geglückt
Die erweiterten Kennzeichnungspflichten sollen Verbraucherinnen und Verbrauchen mehr Transparenz schaffen und ihnen somit Kaufentscheidungen erleichtern. Aufgrund der Übergangsfristen und der umständlichen Bereitstellung von Informationen über QR-Codes wird der direkte Vergleich von Produkten im Supermarkt jedoch erschwert.
Bei den alkoholfreien Varianten mussten schon vorher sämtliche Zutaten sowie der Energiegehalt gekennzeichnet werden. Es lohnt sich also, verschiedene Produkte vor dem Kauf zu vergleichen.