Botanisch gesehen zählen Lupinen wie auch Erbsen und Bohnen zu den Leguminosen. Ursprünglich in der Mittelmeerregion beheimatet, wurden die bunt blühenden Lupinenfelder bereits im alten Ägypten kultiviert. „Die wertvollen Samen gerieten zwar im Laufe der Zeit in Vergessenheit, erleben aber nun aufgrund ihrer Nährwerte und Nachhaltigkeit ein Comeback“, sagt Jasmin Scholz, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bremen.
Heimische Bodenverbesserer
Alle wilden und als Gartenpflanze angebotenen Lupinen-Sorten können giftige Bestandteile aufweisen. Sie sind daher nicht zum Verzehr geeignet. Auf deutschem Acker wachsen drei Arten von Süßlupinen, die Verwendung in der Lebensmittelindustrie finden: Blaue Süßlupine, Weiße Lupine und die Gelbe Lupine. „Praktisch ist, dass sie eher anspruchslos sind, Hitze und Frost vertragen und die Bodenqualität durch Stickstoffreduzierung verbessern können“, erklärt Jasmin Scholz. Das reduziert den Bedarf an chemischen Dünger und unterstützt somit nachhaltige Landwirtschaftspraktiken. Der heimische Anbau fördert zudem die lokale Landwirtschaft und bringt positive ökologische Aspekte samt verringerter Transportwege mit, ein weiterer Pluspunkt für die Lupine.
Glutenfreies Eiweißpaket
Lupinen sind eine wertvolle Quelle für Nährstoffe. Insbesondere zeichnet sie ihr Eiweißgehalt aus, der mit bis zu 40 Prozent nah an die Sojabohne herankommt. Dazu kommen essenzielle Aminosäuren, aber auch Mineralstoffe wie Eisen, Kalium und Magnesium. Darüber hinaus enthalten die kleinen Leguminosen wenig Kohlenhydrate sowie Fett und sind eine ausgezeichnete Ressource für Omega-3-Fettsäuren. Doch Vorsicht: Allergikerinnen und Allergiker können auf die Samen reagieren. Aufgrund ihres allergenen Potenzials müssen Lupinenbestandteile in Nahrungsmitteln seit 2007 EU-weit vollständig gekennzeichnet werden. Dabei kann eine Lupinen-Allergie sowohl isoliert als auch als Kreuzallergie mit Erdnüssen auftreten.
Von Joghurt bis Tofu
„Lebensmittel mit und aus Lupinen sind eine attraktive Option für vegane und vegetarische Ernährungsweisen, die eine breite Palette von Geschmacksrichtungen und Bedürfnissen abdecken“, sagt Jasmin Scholz. Lupinen gibt es pur in der Dose oder getrocknet zu kaufen. Sie lassen sich dann wie andere Bohnen im Ofen backen, in Currys oder zu Soßen verarbeiten.
Verarbeitet zu Mehl finden sich Lupinen in Backwaren wie Brot oder Kuchen als glutenfreie Alternative wieder. In Suppen oder Soßen dienen sie als Verdickungsmittel sowie zur Erhöhung des Eiweißgehaltes. Lupinendrinks bieten eine laktosefreie Möglichkeit für Kaffee, Müsli und Co. Hochverarbeitete Produkte auf Lupinenbasis wie Eiscreme, Joghurt oder Desserts gibt es unter anderem mit Mango, Stracciatella oder Schokolade auf dem Markt. Wer es herzhaft mag, greift zu Lupinen-Tofu oder knusprig gewürzten Snacks.
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