Schockanrufe mit Künstlicher Intelligenz: Verbraucherzentrale Bremen warnt vor neuer Betrugsmasche

Pressemitteilung vom
Der Trick, dass Betrüger sich am Telefon als Verwandte ausgeben, um an Geld zu kommen, ist bekannt. Betrüger setzen inzwischen Künstliche Intelligenz (KI) ein, um Stimmen von Angehörigen oder Freunden täuschend echt nachzuahmen und eine Notsituation zu simulieren. Die Verbraucherzentrale Bremen erklärt, wie die neue Betrugsmasche funktioniert und wie sich Verbraucherinnen und Verbraucher schützen können.
Abstrakte Darstellung künstlicher Intelligenz
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Die neue Betrugsmasche mit Künstlicher Intelligenz läuft grundsätzlich wie folgt ab: Die Angerufenen erkennen am anderen Ende der Leitung eine vermeintlich vertraute Stimme einer nahestehenden Person. Wie beim klassischen Enkeltrick wird vorgetäuscht, dass sich diese Person in einer Notsituation befindet und dringend Geld benötigt. „Der eingesprochene Hilferuf am Telefon ist oftmals schwer als Fake-Anruf zu erkennen“, sagt Nicole Bahn, Referentin für Verbraucherrecht der Verbraucherzentrale Bremen. Tatsächlich können Menschen aller Altersklassen Ziel von solchen Fake-Anrufen werden, so dass nicht mehr nur von einem Enkeltrick die Rede sein kann.

Wie funktioniert Audio-Manipulation?

Zum Nachahmen der Stimme reichen schon einige Sprachfetzen aus, die die Betrüger aus dem Internet, beispielsweise aus den sozialen Medien, ziehen und manipulieren. „So entstehen Audio-Dateien, in denen man Personen Sachen sagen hört, die sie so nicht gesagt haben“, sagt Nicole Bahn. Diese manipulierten Audio-Dateien heißen Deep-Fakes. Im Internet finden sich mittlerweile zahlreiche Dienste, mit denen diese Audio-Dateien erstellt und anhand von Stimmreglern angepasst werden können.

Mit KI erstellte Audio-Datei erkennen

Technisch gesehen ist es äußerst schwierig, eine Stimme als eine nachgeahmte zu erkennen. Zwar entwickelt sich die Technologie zum Schutz von Audio-Dateien und zur Erkennung und Verifikation von diesen Deep-Fakes beständig weiter, aber das gleiche gilt auch für die Technologie zur Entwicklung dieser gefälschten Audio-Dateien. „Bisher ist jedoch die Künstliche Intelligenz, die hinter der Erstellung der Deep-Fakes steht, noch nicht ganz perfekt“, sagt Nicole Bahn. „Lücken oder Unnatürlichkeiten im Gespräch können Hinweise auf einen Fake-Anruf geben. Allerdings muss man vor allem am Telefon zunehmend genauer hinhören, um den Betrug als solchen entlarven zu können.“

Tipps, um sich vor dem KI-Telefonbetrug zu schützen

Um sich vor KI-Telefonanrufen zu schützen, rät die Verbraucherzentrale Bremen:

  • Versuchen Sie, ruhig zu bleiben, auch wenn dies in der Stresssituation nicht einfach ist
  • Treffen Sie auf keinen Fall überstürzte Entscheidungen, nur weil Sie am Telefon unter Druck gesetzt werden
  • Beenden Sie das Gespräch und rufen den vermeintlichen Anrufer zurück, um sich zu versichern, ob tatsächlich eine Notlage besteht
  • Stellen Sie im Gespräch Fragen nach bestimmten Orten oder Gegebenheiten, die nur die betroffene Person kennt oder auch „dumme“ Fragen, die nichts mit dem bisherigen Gespräch zu tun haben
  • Vereinbaren Sie mit nahestehenden Personen ein geheimes Codewort, das bei verdächtigen Anrufen abgefragt werden kann
  • Geben Sie in Telefonaten keine persönlichen Informationen und Details preis
  • Notieren Sie sich Datum und Uhrzeit des Anrufs, die Umstände und falls vorhanden die angezeigte Rufnummer und erstatten Strafanzeige bei der Polizei, damit eine strafrechtliche Verfolgung möglich ist

Ratsuchende, die Opfer einer Telefonabzocke geworden sind, können sich an die Verbraucherzentrale Bremen wenden. Vereinbaren Sie einfach einen Termin unter www.verbraucherzentrale-bremen.de oder (0421) 160 77-7.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

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