Weihnachten ist die besinnliche Zeit des Jahres. Alle kommen zur Ruhe und entspannen. So ist zumindest die Idee. Doch dann müssen noch ein paar Geschenke besorgt, verpackt und das Weihnachtsmenü geplant und vorbereitet werden. Wenn es nun die Zutaten für das angedachte Menü nicht mehr zu kaufen gibt, ist der Stress vorprogrammiert. „Wer früh mit der Planung des Weihnachtsmenüs beginnt, ist im Vorteil. Gans, Ente und Rehwild sind nur begrenzt verfügbar. Am besten bestellt man das gewünschte Stück Fleisch so früh wie möglich vor“, rät Helena Nareyka, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bremen.
Wildbret aus der Region
Rund 40 Prozent des hierzulande verzehrten Wildfleisches wird aus anderen Ländern, wie zum Beispiel aus Neuseeland, importiert. “Wer Wert auf regionales Fleisch legt, kann direkt bei dem Jäger bestellen”, sagt Helena Nareyka. Kontakte findet man über den örtlichen Jagdverein der Landesjägerschaft. Eine gute Übersicht bietet außerdem die unabhängige und kostenfreie App „Waldfleisch“, die vom niedersächsischen Landwirtschaftsministerium gefördert wird. Sie listet Jäger in der eigenen Region.
In der Region Bremen werden vor allem Rehwild, Enten, Gänse, Kaninchen und Hasen bejagt.
“Der Zubereitung sind keine Grenzen gesetzt. Nicht nur das Filet ist exquisit. Als klassischer Braten oder Gulasch schmeckt es ebenfalls delikat und die Gerichte lassen sich stressfrei vorbereiten”, sagt Helena Nareyka.
Bleihaltige Munition - hier ist Vorsicht geboten
Wild wird oft mit bleihaltiger Munition gejagt. Ausschließlich Wasservögel dürfen seit diesem Jahr nicht mehr mit bleihaltiger Munition geschossen werden. Blei kann in das Fleisch übergehen. Das Schwermetall kann für Mensch und Tier bereits in geringen Mengen schädlich sein. Bei einem Verzehr von fünf bis zehn Wildmahlzeiten pro Jahr besteht laut Bundesinstitut für Risikobewertung für Erwachsene noch kein erhöhtes Gesundheitsrisiko. Insbesondere Kinder, Schwangere und Frauen im gebärfähigen Alter sollten aber auf den Verzehr von mit Bleimunition geschossenem Wild verzichten.
Wie muss das Wildbret gekennzeichnet werden?
“So nahe am Ursprung des Fleisches ist man heutzutage nur noch selten”, weiß Helena Nareyka. Der Jäger kann direkt Auskunft geben, wo das Tier gejagt oder womit geschossen wurde und ob es sich um Freiwild oder Gehegewild handelt. Im Land Bremen ist die Gatterhaltung allerdings kaum vorhanden. Wird das Wildbret frisch verpackt, unterliegt es der Kennzeichnungspflicht des Lebensmittels-Direktvermarktungs-Gesetzes: Auf dem Etikett müssen der Name und die Anschrift zu sehen sein, von dem es vermarktet wird. Sollte das Fleisch bereits zum Beispiel zu einer Wurst verarbeitet sein, ist es, wie bei anderen tierischen Produkten, nicht mehr verpflichtend, die Herkunft des Tieres zu deklarieren.
Gut vorbereitet in die Weihnachtszeit
Fleisch hält sich vakuumiert und eingefroren mindestens zwölf Monate. Wer das Weihnachtsfleisch schon außerhalb der Saison kauft, kann die erhöhten „Weihnachtspreise“ sparen. Qualitative Einbußen gibt es durch das Einfrieren keine.
Ein 1-Gang-Menü für zehn Leute oder drei Gänge für zwei Personen: Bei den benötigten Mengen verschätzt man sich schnell und schmeißt Lebensmittelreste weg. “Um dies vermeiden, empfehlen wir, den Portionsplaner der Verbraucherzentralen zu nutzen”, sagt Helena Nareyka. Mit ein paar Klicks bekommen Verbraucherinnen und Verbraucher Durchschnittswerte für die benötigten Mengen. Dafür einfach die Personenzahl eingeben, abschätzen, wie viele davon Kinder und Senioren sind und zwischen einem Ein- bis Drei-Gänge-Menü oder einer Variante ohne Fleisch wählen.
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