Der Welternährungstag wurde 1979 von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ins Leben gerufen und findet seitdem jährlich am 16. Oktober statt. Weltweit haben immer noch fast 870 Millionen Menschen keinen Zugang zu ausreichender, gesunder Ernährung. Diese Situation betrifft auch viele Haushalte in Deutschland und wird durch die Ernährungsstrategie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft endlich thematisiert.
Ernährungsarmut - auch in Deutschland ein Thema
Ernährungsarmut bezeichnet eine qualitativ oder quantitativ unzureichende Ernährung, die auf verschiedenen Ursachen beruhen kann. Mangelnde Ernährungskompetenzen, knappe finanzielle oder zeitliche Ressourcen oder fehlendes Wissen zu gesunder Ernährung können Gründe hierfür sein.
Die Inflationskrise der letzten Jahre hat das Problem auch in Deutschland verschärft und sichtbarer gemacht. Hierzulande ist allein materielle Ernährungsarmut für über 3 Millionen Menschen Realität.
Neues bundesweites Projekt der Verbraucherzentralen: Ernährungsarmut begegnen - gesund und nachhaltig essen mit kleinem Budget
Um Betroffene zu unterstützen, wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen von INFORM ein Verbundprojekt der 16 Verbraucherzentralen mit der Europa-Universität Flensburg ins Leben gerufen. Bis zum Mai 2027 werden in allen Bundesländern Informations- und Bildungsveranstaltungen für Verbraucher:innen und Multiplikator:innen stattfinden.
„Ernährungsarmut kann bei vielen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen vorkommen. Das können alleinerziehende Eltern und ihre Kinder, Student:innen oder Auszubildende, Senior:innen, Menschen mit oder ohne Migrationsgeschichte oder Menschen, die aus verschiedenen Gründen an oder unter der Armutsgrenze leben sein", sagt Bethel Yonas, Projektmitarbeiterin der Verbraucherzentrale Bremen. Laut statistischem Bundesamt ist knapp ein Drittel der Bremischen Bevölkerung von Armut betroffen oder bedroht. Somit hat das Projekt in Bremen oder Bremerhaven eine hohe Relevanz.
Ziele und geplante Maßnahmen
Das Verbundprojekt verfolgt das Ziel, Verbraucher:innen konkrete Anregungen und praxisorientierte Informationen zu geben, um durch kleine Änderungen ihren Ernährungsalltag gesünder, nachhaltiger und auch günstiger zu gestalten - und das mit Freude und Motivation. „Ernährung ist ein alltägliches Thema, das viele Menschen beschäftigt, doch oft fällt es schwer, darüber zu sprechen, wenn das Budget knapp ist. Wer gesteht schon gerne ein, dass man eher wenig Geld hat und unsicher ist, wie man sich gesund ernährt?" betont Bethel Yonas. „Genau hier setzt das Projekt an: Wir wollen nicht nur Bewusstsein schaffen, sondern auch konkrete Hilfeleistungen und gezielte Bildungsangebote bieten, um Menschen in schwierigen finanziellen Siuationen zu unterstützen".
Geplant ist auch die Zusammenarbeit mit Sozialarbeiter:innen, Beschäftigte in unterschiedlichen sozialen Einrichtungen oder Lehrkräften, die als Multiplikator:innen fungieren.
Weitere Informationen zu dem Projekt finden Sie hier: Gesund und nachhaltig essen mit kleinem Budget | Verbraucherzentrale NRW
In Kürze wird das Projekt einen eigenen Internetauftritt haben.
Diese Information ist im Rahmen eines vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderten Ernährungsprojekts entstanden.