60 Jahre stark in Bremen – Verbraucherzentrale feiert Jubiläum

Pressemitteilung vom
60 Jahre Verbraucherzentrale Bremen, 60 Jahre Einsatz für Verbraucher:innen – ein Grund zum Feiern. Den gestrigen Festakt, im Bremer Rathaus leitete buten un binnen Moderator Felix Krömer. Er führt durch eine spannende Podiumsdiskussion mit den verbraucherpolitischen Sprecher:innen der Parteien.
Claudia Bernhard und Felix Krömer im Rathaus
  • Festakt zum Jubiläum der Verbraucherzentrale Bremen im Bremer Rathaus mit rund 100 Gästen 
  • Senatorin Claudia Bernhard, Stephanie Dehne (Verwaltungsratsvorsitzende), sowie die verbraucherpolitischen Sprecher:innen der Parteien lobten die Arbeit der vergangenen Jahre
  • Verbraucherschutz im Wandel: Von der Kartoffelberatung, über die BSE-Krise bis hin zum Schutz vor Abzocke im Internet, Mobilfunkverträgen und Informationen zu ethisch-ökologischen Geldanlagen
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Die Arbeit der Verbraucherschützer:innen ist im steten Wandel, immer angepasst an die aktuellen Probleme der Zeit. „Die Annahme, dass im Digitalzeitalter unabhängige Informationen für jeden Menschen gleichermaßen verfügbar sind, ist falsch. Verletzliche Gruppen haben häufig einen Informationsnachteil gegenüber großen Konzernen, aber auch gegenüber Betrügern“, erklärt Annabel Oelmann, Vorständin der Verbraucherzentrale Bremen. Und genau dort setzt die Arbeit der Mitarbeiter:innen der Verbraucherzentrale Bremen an: aufklären, schützen und helfen. „Dafür sind wir nicht nur vor Ort in der Bremer und Bremerhavener City aktiv, sondern auch in sieben Quartieren in den beiden Städten“, sagt Annabel Oelmann. Zudem gibt es tagesaktuelle Informationen auf der Webseite und den Kanälen der Verbraucherzentrale Bremen auf Facebook, Twitter und Instagram.

Die Themen, die die Verbraucherzentrale Bremen in den kommenden Jahren besonders stark beschäftigen werden, sind der Klimaschutz, die Finanzierung der Verbraucherzentrale Bremen und der Ausbau der Quartiersarbeit.

Klimaschutz

Die Klimakrise wird unseren Alltag bestimmen. Klimaschutz und Verbraucherschutz müssen zusammengedacht werden. Dies muss fair und sozial ausgewogen geschehen. Klimaschädliche CO2-Emissionen müssen einen ehrlichen Preis bekommen. Im Verkehrsbereich müssen klimaschädliche Subventionen abgebaut und klimaverträgliche Technologien gefördert werden. Vor allem der ÖPNV muss durch Investitionen in die Lage versetzt werden, ein zuverlässiges und qualitativ hochwertiges Angebot zu bieten. Des Weiteren müssen Fossile Energieträger durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Damit Nah- und Fernwärme für Verbraucher:innen attraktiver werden können, müssen die Verbraucherstandards aus dem Strom- und Gassektor auch im Fernwärmesektor umgesetzt werden. Gesetzlich geforderte Standards sollten grundsätzlich förderfähig werden.

Verbraucherpolitische
Forderungen 2023
Gruppenbild

Finanzierung der Verbraucherzentrale Bremen

Über 26.000 Menschen suchten in 2021 Rat bei der Verbraucherzentrale Bremen und über 450.000 Verbraucher:innen nutzen die Onlineangebote der Verbraucherzentrale.
Krisen wie BSE, Tschernobyl, Pleite der Lehman-Brothers, die Corona-Pandemie oder der Angriffskrieg gegen die Ukraine verstärken die Nachfrage nach unabhängigem Rat.
„Wir brauchen die Verbraucherzentrale Bremen. Für mich ist sie nicht mehr wegzudenken, denn sie hilft Menschen direkt und unkompliziert“, lobt Claudia Bernhard, Bremer Senatorin für Verbraucherschutz die Arbeit der Verbraucherschützer:innen.
Der Verbraucherschutz hat stark an Bedeutung gewonnen und ist gefragter denn je. Die Verbraucherzentrale Bremen tritt unfairen Geschäftspraktiken entgegen und setzen sich auf politischer Ebene für einen besseren Verbraucherschutz ein. „Die Verbraucherzentrale Bremen steht allen Bremerinnen und Bremern bei Fragen und Problemen rund um die Digitale Welt, Finanzen, Ernährung und Energie mit Rat und Tat zur Seite“, sagt Stephanie Dehne, Vorsitzende des Verwaltungsrats der Verbraucherzentrale Bremen. Doch dies immer nur von Jahr zu Jahr. Denn nicht nur die Höhe der Förderung – auch die Förderung an sich – muss jährlich neu beantragt werden. Deshalb fordert Annabel Oelmann: „Eine Verpflichtungsermächtigung für einen fünfjährigen Förderzeitraum, welche die mindestens zu erwartenden, durchschnittlichen Lohn- und Preissteigerungen berücksichtigt und eine Umstellung von der Fehlbedarfs- hin zur Festbertragsfinanzierung würden die Planungssicherheit der Verbraucherzentrale deutlich erhöhen.“

Annabel Oelmann und Claudia Bernhard

Ausbau der Quartiersarbeit

Fuhren die Berater:innen in den 1980er Jahren noch mit einem knallorangenen VW Bulli von Wochenmarkt zu Wochenmarkt; so erreicht die Verbraucherzentrale Bremen heute die Verbraucher:innen vor allem in den Infozentren in Bremen-Mitte und in Bremerhaven. Zusätzlich gibt es wöchentliche, kostenlose Quartiersberatungen in den Stadtteilen: Huchting, Huckelriede, Gröpelingen, Hemelingen, Obervieland, Osterholz-Tenever und Bremerhaven-Lehe. Diese gehören zum „Modellvorhaben zur unabhängigen Rechtsberatung im Quartier“. „Die Verbraucherzentrale erreicht im Quartier Menschen, die den Weg ins Infozentrum nicht schaffen und ist so besonders nah an den Problemen der Verbraucherinnen und Verbraucher“, sagt Claudia Bernhard.
Die Beratung konzentriert sich auf alle Verbraucherfragen und Verbraucherthemen, die für die Lebenssituation der Menschen vor Ort besonders wichtig sind: Kaufverträge, Telefon-, Internet- und Handyverträge, Haustürgeschäfte, Zugang zum Basiskonto, überzogene Inkassokosten sowie unseriöse Geschäftspraktiken. „Von diesen niedrigschwelligen, stets aktuellen, qualitativ hochwertigen und passenden Informations- und Beratungsangeboten, profitieren alle Bürgerinnen und Bürger im Quartier“, lobte Stephanie Dehne die Arbeit der Verbraucherzentrale. Doch mit diesem Ansatz kommt die Verbraucherzentrale an ihre Grenzen: „Wir beraten in den Quartieren bewusst nur mit erfahrenen Verbraucherrechtsexpert:innen der Verbraucherzentrale. Dafür stocken wir die Stellen – nach
Projektlaufzeit – also maximal jährlich, auf. Eine Stelle eines Verbraucherrechtsberaters im Quartier würden wir gerne fest besetzen“, sagt Annabel Oelmann. Dafür ist die Institutionalisierung des Projektes erforderlich. Ein Ausbau in weiteren Quartieren wäre wünschenswert.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

Gefördert von der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz.

Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz

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