- Bilanz für 2022: Fast 32.000 Mal wandten sich Verbraucher:innen im vergangenen Jahr an die Verbraucherzentrale Bremen
- Die Energiepreiskrise schlägt sich deutlich nieder: Auskünfte und Beratungen zu Energiethemen verdoppeln sich nahezu im Vergleich zum Vorjahr
- Enormen Beratungsbedarf konnte durch zusätzliche Beratungskapazitäten und Onlinevorträge begegnet werden
Nachfrage nach Beratungen steigt
„Viele Menschen standen schon vor der Coronakrise mit dem Rücken zur Wand. Nun folgen mit den stark gestiegenen Lebensmittel- und Energiepreisen weitere Krisen und die Verbraucherinnen und Verbraucher wissen nicht mehr, wie sie ihren Alltag finanziell stemmen sollen“, sagt Annabel Oelmann, Vorständin der Verbraucherzentrale Bremen. Mit Sorgen und Fragen haben sie sich im vergangenen Jahr 31.974 Mal via Telefon, E-Mail und in persönlichen Gesprächen an die Verbraucherzentrale Bremen gewandt (2021: 26.307 Anfragen).
Auch die Homepage der Verbraucherzentrale ist stark gefragt: Verbraucher:innen haben diese 2022 insgesamt 355.914 Mal aufgerufen und damit die Klickzahlen im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert. 2021 lagen diese bei 319.439.
Auskünfte und Beratungen | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 |
Finanzen und Versicherungen | 5.004 | 3.433 | 2.731 | 2.203 | 2.664 | 2.249 |
Bauen und Energie | 3.611 | 3.778 | 6.602 | 8.588 | 6.945 | 13.669 |
Ernährung | 949 | 1.241 | 686 | 223 | 553 | 321 |
Verbraucherrecht | 9.719 | 10.725 | 9.609 | 18.597 | 16.145 | 15.735 |
Summe | 19.283 | 19.177 | 19.628 | 29.611 | 26.307 | 31.974 |
Verbraucherzentrale weitet Beratungskapazitäten und Online-Vorträge aus
Die Energiepreiskrise mit ihren unterschiedlichen Auswirkungen war im vergangenen Jahr das bestimmende Thema. Das spiegelt sich auch in den Zahlen im Bereich „Bauen und Energie“ wider: Die Beraterinnen und Berater haben 2022 insgesamt 13.669 Anfragen bearbeitet und damit im Vergleich zu 2021 fast doppelt so viele Kontakte verzeichnet. Im Vorjahr lag die Zahl bei 6.945 Beratungen.
„Die Energieberatung war schon vor dem Angriffskrieg gegen die Ukraine intensiv gefragt. Ab Februar 2022 stieg das Interesse weiter an. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher wollen weg von Öl und Gas. Auch der Wunsch, energieautark zu leben, wurde in den Gesprächen oft genannt. Im Laufe des Jahres nahmen schließlich die Fragen und Sorgen rund um die hohen Energiepreise zu“, sagt Annabel Oelmann.
Den stark gestiegenen Beratungsbedarf im Bereich Energie konnte die Verbraucherzentrale Bremen nur bewältigen, indem sie die Kapazitäten ausgebaut hat. Sieben weitere Energieberater verstärken seit dem vergangenen Jahr das Team, das damit auf insgesamt 20 Energieberaterinnen und Energieberater angewachsen ist. Sie informieren telefonisch, zu Hause, in den Beratungsstellen, in den Quartieren und seit 2022 erstmals auch per Video.
Zusätzlich hat sich die Zahl der Onlinevorträge im Bereich Energie mehr als verdreifacht. Mit 104 Vorträgen und Messeauftritten hat das Energie-Team mehr als 10.000 Ratsuchende erreicht. 2020 lagen die Zahlen bei 32 Vorträgen und 2.700 Teilnehmer:innen. Insgesamt hat die Verbraucherzentrale Bremen im vergangenen Jahr 277 Vorträge und Messen abgehalten und dabei über 17.000 Personen erreicht.
Anzahl Vorträge und Messen / Teilnehmerzahl | 2021 | 2022 |
Bauen und Energie | 32 / 2.713 | 104 /10.236 |
Ernährung | 52 / 1.555 | 64 / 3.403 |
Finanzen und Versicherungen | 20 / 1.476 | 13 / 801 |
Verbraucherrecht | 39 / 967 | 96 / 2.611 |
Summe | 143 / 6.711 | 277 / 17.051 |
Klimaschutzmanagement-Projekt macht auf Angebote aufmerksam
Dem Projekt „Klimaschutzmanagement“, das 2022 an den Start gegangen ist, kam durch die Energiepreiskrise eine besondere Bedeutung zu. „Durch das Projekt sind viele Verbraucherinnen und Verbraucher auf die Beratungsangebote der Verbraucherzentrale Bremen aufmerksam geworden, die sonst vermutlich nicht von dieser Unterstützung erfahren hätten“, sagt Annabel Oelmann. Ziel ist es, in den Quartieren auf Beratungsangebote sowie Förderprogramme hinzuweisen, vor Ort Netzwerke aufzubauen und präsent zu sein.
Dafür ist die Verbraucherzentrale nicht nur in verschiedenen Gremien, sondern auch auf Stadtteilfesten mit Infoständen vertreten. „Das Klimaschutzmanagement ist auch in diesen Monaten weiter extrem wichtig. Das Projekt endet in diesem Jahr. Wir hoffen, dass das Projekt langfristig abgesichert werden kann.“
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