- Quinoa punktet im Vergleich zu herkömmlichen Getreidearten mit reichlich Calcium, Magnesium, Eisen, Kupfer, Vitamin E und Omega-6-Fettsäuren
- Die spezielle Zusammensetzung der Proteine bereichert insbesondere eine vegane Ernährung
- Aus der Andenregion bis nach Deutschland: Lange Transportwege schaden dem Klima
Vielseitig einsetzbar und lecker: Quinoa ist eine beliebte glutenfreie Alternative zu klassischen Getreidesorten. Aber bitte nicht als Grundnahrungsmittel – die hohe Nachfrage belastet die Märkte in den Herkunftsländern.
Schon seit mehreren tausend Jahren bereichert Quinoa die Esskultur der südamerikanischen Bevölkerung. Da sie sich ideal für den Anbau in der Andenregion eignet, dient das anspruchslose Gänsefußgewächs nicht nur als Grundnahrungsmittel, sondern sichert auch die wirtschaftliche Existenz von Kleinbäuer:innen. „Quinoa wird zwar wie Getreide behandelt, zählt aber zu den Pseudogetreiden. Sie kann gekocht, als Mehl oder in gepuffter Variante im Handel erworben werden“, erklärt Jasmin Scholz, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bremen. Ein Farbspiel aus roten, gelben und schwarzen Körnern macht die Samen zum echten Hingucker in der Bowl.
Wertvolle Proteinquelle
Im Durchschnitt enthält Quinoa etwa 15 Gramm Eiweiß bezogen auf 100 Gramm. Der Wert hebt sich zwar nicht von dem klassischer Getreidevertreter wie Weizen oder Roggen ab, jedoch liegt die Besonderheit auf der Zusammensetzung der Proteine. Diese ähneln dem in Milch enthaltenen Kasein. Dies kommt vor allem den Menschen zu Gute, die sich vegan ernähren, da diese Proteine fast vollständig vom Körper verwertet werden kann. Darüber hinaus glänzt Quinoa mit weiteren Nährstoffen wie Calcium, Magnesium, Kupfer, Zink, Vitamin E und Omega-3-Fettsäuren. Auffällig ist zudem der hohe Gehalt an Eisen. „Für eine verbesserte Eisenaufnahme im Körper die bunten Samen am besten mit Vitamin C-reichen Beilagen wie beispielsweise Paprika, Brokkoli oder Kohl kombinieren“, erklärt Jasmin Scholz, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bremen.
Ideal für Experimentierfreudige
Die Powerpakete überzeugen mit einem nussigen Aroma, weshalb sie sowohl in süßen als auch herzhaften Gerichten ihren Geschmack entfalten. Ob als Hauptzutat in einem kalten Quinoa-Salat, als Suppenbeilage, Bowl oder Dessert: Der kulinarische Einsatz bietet keine Grenzen.
Vor dem Verzehr muss Quinoa gewaschen werden. „Quinoa enthält Saponine. Das sind Bitterstoffe, mit denen sich die Pflanze vor Fressfeinden schützt. Bei der im Handel erhältlichen, geschälten Variante sind diese zwar entfernt, das zusätzliche Waschen reduziert aber mögliche Reste dieser darmreizenden Stoffe“, sagt Jasmin Scholz.
Weltenbummler belasten die Umwelt
Da mehr als 90 Prozent der Quinoa aus Peru und Bolivien stammt, müssen die Samen eine lange Reise machen, bis sie hierzulande erhältlich sind. Mittlerweile gedeihen sie auch in europäischen Gegenden. Jedoch konkurriert diese Produktion im großen Stil mit den kleinen Betrieben der südamerikanischen Bäuer:innen. „Wenn die Entscheidung auf die traditionelle Quinoa im Supermarkt fällt, dann am besten zu fair gehandelten, sowie biologisch produzierten Produkten greifen“, rät Jasmin Scholz. Wer das leckere Korn gerne regelmäßig verwendet, kann auch heimische Alternativen wie Hirse oder Buchweizen testen.
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