Mobiles Bezahlen kostet nichts? Das ist nur die halbe Wahrheit

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Auf den ersten Blick scheint das Bezahlen mit Funkkarte oder Smartphone kostenlos zu sein. Das stimmt aber nicht ganz. Richtig ist: An den einzelnen Zahlungen sind viele Unternehmen beteiligt, von denen jedes ein Entgelt berechnet. Als Kunden zahlen wir das am Ende über die Warenpreise.
Am Black friday locken viele Händler mit Rabatten.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Vom Konto über die App zum Händler: Bei mobilen Bezahlvorgängen sind viele Unternehmen beteiligt.
  • Der Handel trägt die Kosten für mobiles Bezahlen – und gibt sie mit höheren Preisen für seine Waren an die Kunden weiter.
  • Im Konfliktfall kann mobiles Bezahlen teuer werden – wenn zum Beispiel ein Konto überzogen ist und die Zahlung nicht eingezogen werden kann.
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Wer ist beim mobilen Bezahlen beteiligt?

Für Verbraucher ist das mobile Bezahlen einfach. Meist reicht es, eine funkfähige Karte oder ein Smartphone ans Lesegerät einer Ladenkasse zu halten. Doch im Hintergrund arbeitet ein ganzes Netzwerk von Unternehmen zusammen, damit das Geld sicher vom Verbraucher zum Händler gelangt.

Zu den Beteiligten gehören:

  • die Geldinstitute von Ihnen und dem Händler
  • Kreditkartenunternehmen
  • spezielle Abrechnungsdienstleister
  • Anbieter von Bezahl-Apps

Für mobiles Bezahlen benötigen Sie in jedem Fall ein Girokonto, einen Zugang zu einem Bezahlsystem wie PayPal, eine Guthaben- oder eine Kreditkarte.

Die Vielzahl von Beteiligten macht mobile Zahlungen zwar kompliziert, im Regelfall verlaufen sie aber reibungslos. Probleme entstehen jedoch dann, wenn der Ablauf gestört ist – wenn also das Geld nicht so fließen kann wie vorgesehen. In solchen Fällen müssen Sie sogar mit hohen Zusatzentgelten rechnen.

Wo sind die Gebührenfallen?

Die Anbieter erwecken den Anschein, dass das mobile Bezahlen nichts zusätzlich kostet. Dies stimmt nur bedingt: Mobiles Bezahlen funktioniert immer über ein Konto, über das das Geld einer Zahlung eingezogen wird. Hat aber das Girokonto kurzfristig mal keine Deckung, wurde es geschlossen oder ist die Kreditkarte nicht mehr gültig, müssen Sie grundsätzlich mit Rücklastschrift- und Bearbeitungskosten rechnen, wenn der Geldeinzug nicht möglich ist.

Sie erhalten dann eine Zahlungsaufforderung und Mahnung per Post oder E-Mail. Wer darauf nicht reagiert, muss mit Schreiben von einem Inkassounternehmen rechnen, das zusätzlich hohe Gebühren verlangt.

Für bestimmte Zahlungen, zum Beispiel für das Aufladen von Guthaben oder private Überweisungen, müssen Sie grundsätzlich mit Zusatzgebühren rechnen. Ein Blick in die Gebührentabelle des Anbieters lohnt sich, um Überraschungen zu vermeiden.

Wer zahlt die "bargeldlose Evolution"?

Das Anbieterversprechen, dass bargeldloses Zahlen nichts koste, ist auch deswegen nicht richtig, weil der Händler für jede Transaktion ein Entgelt zu zahlen hat. Das war schon so, bevor wir mobil bezahlen konnten.

Bei jedem Verkauf muss der Händler für den Einzug mittels Girocard, Debit-Karte oder Kreditkarte zwischen 0,2 und rund 1 Prozent des Rechnungsbetrages abgeben. Das geschieht sowohl beim mobilen Bezahlen als auch wenn Sie klassisch per Karte Zahlen, die in ein Lesegerät gesteckt wird. Diese Gebühr – die sich erhöht, je mehr Zwischenverdiener daran beteiligt sind – rechtfertigen die Betreiber der Bezahlsysteme genau mit diesem Argument: dem erhöhten Bearbeitungsaufwand.

Diese Kosten, die der Händler trägt, wird er auf seine Preise aufschlagen. Als Kunde zahlen Sie also indirekt dafür. Und weil die Preise auf alle Waren umgelegt werden, zahlen auch diejenigen Verbraucher für den digitalen Fortschritt mit, die sich entschieden haben, beim Bargeld zu bleiben.

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