Check: Wie sozial und ökologisch sind nachhaltige Banken wirklich? Aus 2020

Stand:
Neben den konventionellen Kreditinstituten gibt es einen Markt von Banken mit Nachhaltigkeitsstandards: 14 Banken in Deutschland wenden ethische sowie ökologische Kriterien an, darunter acht Kreditinstitute mit kirchlichen Wurzeln.
Kuh grast vor einem Windrad.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Alle 14 untersuchten Banken schließen Unternehmen aus, die Arbeits- und Menschenrechte verletzten oder Kinderarbeit dulden. 
  • Nur sieben Banken schließen Investitionen in fossile Energieträger konsequent aus.
  • Fünf Banken wenden alle untersuchten Ausschlusskriterien an.
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Begriffe wie "nachhaltige", "umweltfreundliche", "klimafreundliche" oder "ethische" Geldanlagen sind nicht geschützt. Es gibt auch keine einheitlichen Mindeststandards für eine nachhaltige Geldanlage. Daher ist die Ausrichtung der einzelnen Banken unterschiedlich.

Gleiche Ansätze bei allen 14 Banken

Alle 14 untersuchten Banken schließen bei ihren Geldgeschäften Unternehmen aus, die Arbeits- und Menschenrechte verletzen oder Kinderarbeit dulden. Die Kreditinstitute garantieren zudem, dass kein Geld in die Waffen- und Rüstungsbranche fließt und sie selbst nicht mit Nahrungsmitteln spekulieren.

Noch Unterschiede vorhanden 

Insgesamt wurden acht ethisch-ökologische Ausschlusskriterien untersucht. Im Vergleich zur Untersuchung von 2018 konnten wir deren Berücksichtigung inzwischen häufiger feststellen. Dennoch existieren Unterschiede: 

  • Die Atomindustrie ist für eine Bank bei ihren Investitionen immer noch kein Ausschlusskriterium. 
  • Investitionen in die fossilen Energieträger Erdöl und Kohle werden von sieben kirchlichen Kreditinstituten noch nicht konsequent ausgeschlossen. 
  • Industrielle Tierhaltung wird als Ausschlusskriterium nur von der Hälfte der Banken für die Eigenanlagen und die Kreditvergaben angewandt. 
  • Investitionen im Zusammenhang mit Glückspiel werden mit Ausnahme von einer Bank ausgeschlossen. 
  • Fünf der insgesamt 14 Banken erfüllen alle von der Verbraucherzentrale Bremen untersuchten Ausschlusskriterien für Eigenanlagen und Kreditvergabe: die EthikBank, die GLS Bank, die ProCredit Bank, die Triodos Bank und die Umweltbank. 

Nachhaltige Banken fördern Soziales, Umwelt und Klimaschutz

Bei ethisch-ökologischen Bankgeschäften geht es nicht nur darum, kontroverse Branchen und Unternehmen auszuschließen. Sondern auch ökologische und soziale Geschäftsfelder sollen durch gezielte Investitionen gefördert werden. Schwerpunkte bei der Kreditvergabe dieser Banken sind beispielsweise Bildung, Gesundheit und Pflege, Erneuerbare Energien oder Ökologisches Bauen.

Die Übersicht macht auf einen Blick deutlich, welche ethisch-ökologischen Kriterien diese Banken erfüllen. Sie finden sie hier.

Unterschiedliche Produktpalette

Manche Banken mit Nachhaltigkeitsstandards bieten nur eine begrenzte Anzahl von Produkten an, andere wiederum bieten eine Produktauswahl , die sich mit der von konventionellen Banken oder Sparkassen vergleichen lässt.

Interessenten können sich für klassische Bankeinlagen wie Sparbuch, Tagesgeld, Festgeld oder Sparbrief entscheiden: Sie können sich aber ethisch-ökologische Investmentfonds, Beteiligungen und Versicherungen vermitteln lassen. Sie sollten jedoch nur Finanzprodukte wählen, die der persönlichen Risikoneigung entsprechen.

Die ausführlichen Ergebnisse finden Sie in unserem Banken- und Produktcheck.

 

Banken- und Produktcheck

Nachhaltige Banken und Konten im Vergleich

Hier finden Sie Informationen zu ethisch-ökologischen Banken, Sparanlagen und Girokonten auf einen Blick.

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