Pilze mit Vorsicht genießen

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Der Sommer geht langsam zu Ende. Nun beginnt die Pilzsaison. Hierbei gibt es einiges zu beachten, auch die giftigen Vertreter der wohlschmeckenden Speisepilze sollten Sammlern bekannt sein.
Pilze Korb

Der Sommer geht langsam zu Ende. Nun beginnt die Pilzsaison. Hierbei gibt es einiges zu beachten, auch die giftigen Vertreter der wohlschmeckenden Speisepilze sollten Sammlern bekannt sein.

  • Nur Pilze sammeln, die mit Sicherheit bestimmt werden können.
  • Sich nicht auf die Smartphone-App verlassen.
  • Pilze nur erhitzt und in Maßen verzehren, sie können schwer verdaulich sein.
  • Bei Unwohlsein nach dem Verzehr von Pilzen direkt zum Arzt gehen.
  • Notfallnummer bereit halten 0551 192409.
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In Deutschland stehen auf der Positivliste der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM) knapp 200 Speisepilze. Doch im Wald gibt es deutlich mehr Pilze zu finden. Da viele Speisepilze giftige Doppelgänger haben, sollten nur Pilze gesammelt werden, die sicher bestimmt werden können. Es gibt immer wieder lebensbedrohliche Vergiftungen mit stark giftigen  Pilzen. Im besonderen Personen mit Migrationshintergrund sollten die Gefahr nicht unterschätzen. Der Knollenblätterpilz sieht einem ungefährlichen und schmackhaften Pilz in anderen Ländern sehr ähnlich. Beim Pilze sammeln nicht blind auf Apps oder Bestimmungsbücher verlassen. Diese dienen lediglich als Unterstützung, ersetzen aber nicht das notwendige Wissen.
Werden unbekannte Pilze gesammelt, um sie später zu bestimmen, am besten separat lagern, da giftige Pilze andere ebenfalls ungenießbar machen können. 

Tipps zum Sammeln
Die druckempfindlichen Pilze werden am besten in einem Korb oder einem Eimer gesammelt, in Tüten schwitzen die Pilze und zerdrücken leicht. Achtung, wenn im Korb Zeitung ausgelegt wird, denn diese klebt leicht an den feuchten Pilzen fest und lässt sich nur schwer wieder lösen. Wer die Pilze schon im Wald von Tannennadeln und Laub befreit, hat später weniger zu putzen.
Beim Sammeln die Pilze einfach mit einem Messer dicht über dem Boden abschneiden oder vorsichtig herausdrehen, da sich einige wichtige Erkennungsmerkmale am unteren Stielende befinden. Auf keinen Fall die Pilze herausreißen,  denn der Pilz lebt eigentlich unter der Erde und muss erhalten bleiben. Nur so können auch im nächsten Jahr wieder die schmackhaften Fruchtkörper gesammelt werden. Um das unterirdische Myzel vor Austrocknung und Licht zu schützen, einfach das entstandene Loch mit etwas Laub abdecken.
Alte, stark angefressene und sehr junge Pilze besser nicht sammeln. Alte Pilze können so reifen und ihre Sporen verbreiten und junge Pilze sollten erst ab einer bestimmten Größe geerntet werden.
Es gibt jedoch auch Sammelverbote für bestimmte Pilze wie beispielsweise Trüffel. Generell gilt, dass nur für den Privatgebrauch gesammelt werden darf. Damit ist ungefähr eine Menge gemeint, die für 1-2 Mahlzeiten ausreicht. In Naturschutzgebieten ist das Sammeln von Pilzen generell verboten.

Pilzgerichte nur in Maßen
Pilze enthalten schwer verdauliche Eiweiße und sollten deshalb nur in Maßen verzehrt und immer durcherhitzt werden. Eine Ausnahme sind Champignons, die tatsächlich auch roh im Salat verzehrt werden können. Aber auch aufgrund der möglichen Belastung mit Schwermetallen und der immer noch vorhandenen Strahlenbelastung sollten sie nicht übermäßig verzehrt werden. 
Wenn nach einer Mahlzeit mit Pilzen Unwohlsein, Schweißausbrüche, Bauchschmerzen oder andere Symptome auftreten, sofort ein Arzt aufsuchen. Auch hier gibt es Unterschiede, jeder Mensch ist anders und verträgt Pilze unterschiedlich gut. Beim Arztbesuch am besten Pilzstücke oder einen Teil des Gerichtes mitnehmen. Es gibt Giftnotrufzentralen, die bei Vergiftungsverdacht am Telefon als Anlaufstelle und Notruf dienen. Für Bremen und Niedersachsen ist die Giftnotrufzentrale unter 0551 19240 zu erreichen. Wenn bei Auftreten von Symptomen die Mahlzeit bereits acht Stunden oder länger zurück liegt, sollte sofort der Notarzt gerufen werden, da akute Lebensgefahr bestehen könnte.
Wenn nach dem Sammeln Unsicherheit besteht, können Pilze bei der Pilzberatung Bremen vom Pilzsachverständigen Simon Makhali begutachtet werden. Die kostenlose Pilzberatung kann nach vorheriger Absprache unter 0421 7926949 stattfinden. 

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