Schadstoffe im Essen: von der Verpackung ins Lebensmittel

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Die meisten Lebensmittel sind verpackt. Das schützt sie nicht nur vor äußeren Einflüssen und verlängert deren Haltbarkeit, sondern vereinfacht auch den Transport und die Lagerung. Doch aus einigen Verpackungen können Schadstoffe in das Lebensmittel übergehen.
Mann im Supermarkt zwischen Regalen

Das Wichtigste in Kürze:

  • Schadstoffe aus Verpackungen können in Lebensmittel übergehen. Die einzige Ausnahme ist Glas. Hier findet kein Übergang statt.
  • Ein Übergang muss so gering sein, dass Ihre Gesundheit nicht gefährdet wird. Dies ist gesetzlich geregelt.
  • In welchem Ausmaß Inhaltsstoffe von der Verpackung ins Lebensmittel übergehen, hängt von Faktoren wie der Lagerdauer, -temperatur und den Lebensmitteleigenschaften ab.
  • Sie sollten verpackte Lebensmittel nicht in ihrer Verpackung erhitzen, außer es wird ausdrücklich darauf hingewiesen.
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Wie gelangen Schadstoffe aus Lebensmittelverpackungen in die Nahrung?

Gehen Inhaltsstoffe aus der Verpackung in ein Lebensmittel über, spricht man von Migration. Wie hoch diese sein darf, regeln konkrete Grenzwerte, bezogen auf die täglich tolerierbare Aufnahmemenge (Tolerable Daily Intake: TDI).

In welchem Ausmaß Inhaltsstoffe von der Verpackung ins Lebensmittel übergehen (Migrationshöhe), hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • der Lagerdauer des Lebensmittels in der Verpackung,
  • der Art der "wandernden" Substanzen,
  • der Lagertemperatur des Lebensmittels in der Verpackung,
  • vom Fett- und Säuregehalt des verpackten Lebensmittels,
  • der Größe der Kontaktfläche zwischen Lebensmittel und Verpackung,
  • der Temperatur bei der Herstellung,
  • der UV-Einstrahlung auf das Lebensmittel in der Verpackung.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) legt zwar Höchstmengen und Grenzwerte für gesundheitlich bedenkliche Substanzen fest. Dennoch sollten Sie weiterhin kritisch einkaufen. Die Verbraucherzentralen setzen sich dafür ein, den Rechtsrahmen für die Unbedenklichkeit von Lebensmittelverpackungen und Geschirr den Rechtsrahmen weiter auszubauen.

10 Tipps für den Umgang mit verpackten Lebensmitteln

  1. Reduzieren Sie den Kauf von verpackten Lebensmitteln so weit wie möglich. Verzichten Sie insbesondere auf voluminöse Verpackungen mit wenig Inhalt. Denn je größer die Kontaktfläche zwischen Lebensmittel und Verpackung, umso höher ist das Risiko, dass unerwünschte Stoffe auf das Lebensmittel übergehen.
  2. Greifen Sie häufiger zu loser, unverpackter Ware, zum Beispiel beim Bäcker oder an der Obst-, Käse- oder Wursttheke.
  3. Bevorzugen Sie Verpackungen aus Glas, zum Beispiel Glasflaschen für Milch oder Joghurt. Bei Glas findet kein Stoffübergang statt.
  4. Füllen Sie Produkte mit längerer Haltbarkeit wie Nudeln oder Reis nach dem Öffnen zu Hause in ein geeignetes Gefäß um, etwa solche aus Glas oder Porzellan. Reinigen Sie Gefäße zur längeren Aufbewahrung von Lebensmitteln immer gründlich vor dem ersten Gebrauch.
  5. Mit steigenden Temperaturen erhöht sich das Risiko, dass unerwünschte Stoffe aus Verpackungen in das Lebensmittel übergehen. Erhitzen Sie Fertiggerichte deswegen nicht in der gekauften Verpackung, sondern in mikrowellengeeignetem Geschirr. Ausnahme: Eine entsprechende Kennzeichnung auf der Lebensmittelverpackung besagt, dass sie ausdrücklich dafür geeignet ist.
  6. Halten Sie die empfohlene Erhitzungstemperatur und -dauer sowie die angegebene Wattzahl unbedingt ein.
  7. Verpackungen sind für den einmaligen, zweckbestimmten Gebrauch gedacht. Es sei denn, es gibt einen Hinweis zur weiteren Verwendung. Nutzen Sie Joghurtbecher, Eisbehälter oder sonstige Verpackungen nicht zum Einfrieren, Erwärmen oder Aufbewahren von Speisen.
  8. Vor allem für fett- und säurehaltige Lebensmittel ist eine geeignete Verpackung wichtig. Denn hier ist das Risiko besonders hoch, dass Lebensmittel Inhaltsstoffe aus der Verpackung aufnehmen. Füllen Sie fett- und säurehaltige Lebensmittel zu Hause in geeignete Gefäße für den Kontakt mit Lebensmitteln wie Glas oder Porzellan um.
  9. Dasselbe gilt für eingeschweißte Lebensmittel. Holen Sie diese zuhause aus der Verpackung und füllen Sie die Ware in geeignete Behälter für Kontakt mit Lebensmitteln um, auch wenn Sie die Ware einfrieren wollen.
  10. Auch aus angebrochenen Konservendosen sollten Sie Lebensmittel umfüllen, bevor diese in den Kühlschrank kommen.

Welche Schadstoffe können von Verpackungen in unser Essen übergehen?

Klebstoffe 

Viele Verpackungen und Materialien, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, werden unter der Verwendung von Klebstoffen hergestellt und bestehen aus zahlreichen Einzelkomponenten. 

Gerade bei wiederverschließbaren Verpackungen spielen Klebstoffe eine große Rolle – zum Beispiel bei Wurstwaren oder bei Käse in Scheiben. Das ist zwar sehr praktisch, hat aber einen Nachteil: Es können mehr Stoffe aus der Verpackung ins Lebensmittel übergehen als bei nicht wiederverschließbaren Verpackungen vergleichbaren Typs. 

Gesundheitliche Auswirkungen von Klebstoffen 

Probleme mit Rückständen aus Klebstoffen gibt es vor allem dann, wenn der Klebstoff nach dem Zusammenfügen der Folien nicht genügend Zeit zum Aushärten hatte. Eine besonders problematische Substanzgruppe sind die primären aromatischen Amine (paA). Sie entstehen durch unsachgemäße Verfahrensabläufe und wirken sich stark auf die Gesundheit aus. Schon kleine Mengen gelten als krebserregend

Der Lieferant des Klebers muss dem Hersteller die Bedingungen nennen, unter denen die Bildung aromatischer Amine verhindert wird und somit keine Belastung der Lebensmittel erfolgt. Im weltweiten Handel funktioniert dies nicht immer. 

Derzeit gibt es noch keine Grenzwerte für Klebstoffe. Es gibt lediglich Empfehlungen des BfR, die rechtlich jedoch nicht bindend sind. Verschiedene Organisationen wie Industrieverbände haben daher selbst Empfehlungen für Klebstoffe als Bestandteile von Lebensmittelkontaktmaterialien herausgegeben.

Bisphenol A (BPA)

Bisphenol A (BPA) steckt in verschiedenen Alltagsprodukten. BPA ist ein chemischer Stoff, der in der Industrie zur Herstellung von Lebensmittelkontaktmaterialien aus Polycarbonat-Kunstoffen und für Beschichtungen genutzt wird. BPA befindet sich zum Beispiel in:

  • Trinkflaschen,
  • Haushaltsgeräten mit Kunststoffgefäßen wie Wasserkochern
  • Mikrowellengeschirr,
  • Mehrweg-Plastikgeschirr,
  • Innenbeschichtungen von Konserven- und Getränkedosen. 

In Trinkgefäßen und Flaschen für Säuglinge und Kleinkinder darf BPA bereits seit vielen Jahren EU-weit nicht mehr eingesetzt werden. 

Mit der Verordnung (EU) 2024/3190 der EU-Kommission ist nun auch die absichtliche Verwendung von BPA zur Herstellung von Lebensmittelbedarfsgegenständen verboten. Lebensmittelkontaktmaterialien und -gegenstände dürfen keine BPA-Rückstände mehr enthalten. Auch ist es verboten, Lebensmittelkontaktmaterialien in den Verkehr zu bringen, bei denen gefährliche Bisphenole zur Herstellung verwendet wurden. 

Neben BPA gibt es zahlreiche weitere gefährliche Bisphenole und Bisphenolderivate. Auch andere Bisphenole, die in Verdacht stehen, Krebs zu erregen oder das Erbgut, das Hormonsystem und die Fortpflanzungsfähigkeit zu beeinflussen, dürfen nicht mehr eingesetzt werden. Je nach Anwendungsbereich gibt es jedoch mehrjährige Übergangsfristen. 

So wirkt sich BPA auf die Gesundheit aus 

Die gesundheitlichen Risiken von BPA werden in der Wissenschaft seit Jahren diskutiert. Seit 2017 wird BPA von der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) aufgrund seiner potenziellen gesundheitsschädlichen Wirkung als besonders besorgniserregender Stoff eingestuft. Besonders in der Kritik steht BPA wegen seiner hormonähnlichen (endokrinen) Wirkungen im menschlichen Körper. Als besondere Risikogruppe gelten dabei Neugeborene und Säuglinge aufgrund ihres geringen Körpergewichts. Ob BPA nur bei hohen Dosen oder bereits im Niedrigdosisbereich hormonell schädlich sein kann, darüber ist sich die Wissenschaft nicht einig.

2023 veröffentlichte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ein neues wissenschaftliches Gutachten. Tierversuche lassen vermuten, dass sich hohe Konzentrationen von BPA schädlich auf das Immunsystem und die Fortpflanzung von Tieren auswirken können. Es bestehen jetzt auch für Erwachsene, Babys und Kleinkinder gesundheitliche Bedenken durch die Aufnahme von BPA über die Nahrung. 

Der Grenzwert von BPA wurde daher deutlich gesenkt. Die täglich maximal tolerierbare Aufnahmemenge (TDI) beträgt demnach 0,2 Nanogramm pro Kilogramm Körpergewicht. Diese Empfehlung für die TDI beinhaltet eine drastische Senkung um den Faktor 20.000 ausgehend vom TDI-Wert aus dem Jahr 2015, der hier vorläufig auf 4 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht festgelegt war.

Mehr Informationen zu Bisphenol A bietet auch das Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR).

Verpackungsstoff: Weichmacher (Phthalate)

Weichmacher sind Stoffe, die Materialien wie Kunststoffprodukte weich, biegsam oder dehnbar machen. Die Gruppe der Phthalate spielt unter den Weichmachern eine besonders große Rolle, da sie häufig in Verpackungen von Lebensmitteln eingesetzt werden. Einige Frischetheken im Handel benutzen zum Verpacken von Frischfleisch PVC-Folien, in denen sich Phthalate befinden. 

Auch im Schraubdeckel von Gläsern sind im Dichtungsring häufig Weichmacher enthalten. Mittlerweile gibt es jedoch auch hier PVC-freie Alternativen, die meist an einer Blaufärbung des Dichtungsringes zu erkennen sind. 

Phthalate können jedoch auch bereits während der Herstellung ins Lebensmittel gelangen. Beispielsweise, wenn Pflanzenöl durch PVC-haltige Schläuche gepumpt wird. 

Gesundheitliche Auswirkungen von Weichmachern 

Einige Weichmacher sind in hohen Konzentrationen gesundheitsschädlich. So wirken sich sehr hohe Konzentrationen beispielsweise auf den Testosteron-Spiegel bei Föten und damit auf das Fortpflanzungssystem aus. Oder sie schädigen die Leber. Allerdings bestehen laut der EFSA keine Sicherheitsbedenken, da die ernährungsbedingte Exposition um ein Vielfaches unter den Sicherheitsgrenzwerten liegt. 

Sie hat Weichmacher gesundheitlich bewertet und führt alle zugelassenen Phthalate sowie deren spezifische Migrationswerte und Verwendungsbeschränkungen in der EU-Kunststoffverordnung auf. 

Für die verschiedenen Phthalate gibt es unterschiedliche Grenzwerte und Einschränkungen für die Verwendung. Teilweise sind sie aber auch ganz verboten, etwa in Kinderspielzeug und Babyartikeln.

Mehr Informationen zu Weichmachern bieten das BfR und das Umweltbundesamt.

Verpackungsstoff: Unabsichtlich eingebrachte Stoffe (NIAS)

Bei der Produktion von verpackten Lebensmitteln können unabsichtlich eingebrachte Stoffe in Lebensmittel übergehen. Fachleute sprechen hier von "Non Intentionally Added Substances" (NIAS). 

NIAS bezeichnet also alle Stoffe in Materialien, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, aber nicht aus technischen Gründen bewusst zugesetzt werden. Sie stammen etwa aus verunreinigten Rohstoffen. Zudem können sie bei der Herstellung und Verwendung von Plastikgegenständen als Reaktions- und Abbauprodukte entstehen. 

Wie wirken sich NIAS auf die Gesundheit aus? 

Es ist bisher kaum erforscht, wie gesundheitsgefährdend die meist unbekannten NIAS sind. Hier gibt es aus Sicht der Verbraucherzentralen Forschungs-, Informations- und Regelungsbedarf. 

Derzeit besonders in der Diskussion stehen Abbauprodukte von Klebstoffen bei Verbundmaterialien oder auch Nonylphenol, das die Fruchtbarkeit beeinflussen kann. 

Die EU-Kunststoffverordnung besagt, dass auch Verunreinigungen sowie Reaktions- und Abbauprodukte vom Hersteller gemäß international anerkannter wissenschaftlicher Grundsätze der Risikobewertung beurteilt werden müssen. Und auch die EFSA beachtet NIAS im Rahmen ihrer Risikobewertungen. 

Allerdings räumt sie ein, dass es nicht möglich ist, alle Stoffe zu berücksichtigen und bei der Risikobeurteilung aufzuführen. NIAS rücken immer mehr in den Fokus, es existieren aber noch keine generellen Grenzwerte.

Verpackungsstoff: Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS)

Wo werden PFAS eingesetzt?

Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) sind industriell hergestellte Stoffe, die wegen ihrer besonderen Eigenschaften in zahlreichen Verbraucherprodukten zu finden sind. In Lebensmittelkontaktmaterialien werden sie als Fluorpolymere in antihaft-beschichteten Pfannen, Folien oder in Beschichtungen von Küchengegenständen wie Tellern, Tassen oder Aufbewahrungsboxen eingesetzt.

Zudem werden bestimmte PFAS bei der Herstellung von Papierverpackungen verwendet, die mit heißen flüssigen oder fetthaltigen Lebensmitteln in Kontakt kommen sollen:

  • Fastfood-Verpackungen
  • Tüten für Mikrowellen-Popcorn
  • Backpapier
  • Muffin-Förmchen
Gesundheitliche Auswirkungen von PFAS

PFAS können sich im menschlichen Körper anreichern, da sie nur sehr langsam abgebaut werden. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) reicht die Studienlage nicht aus, um gesundheitliche Auswirkungen durch PFAS abzuschätzen. Sie vermutet jedoch Zusammenhänge zwischen einzelnen PFAS und verminderten Impfwirkungen, geringerem Geburtsgewicht, erhöhtem Cholesterinspiegel und Infekten wie Darmentzündungen. Allerdings sind viele der 4.700 Stoffe noch kaum untersucht.

Grenzwerte für PFAS

Die EFSA hat einen neuen Schwellenwert für die wichtigsten perfluorierten Alkylsubstanzen festgelegt, die sich im menschlichen Körper anreichern. Diese sind PFOA, PFNA, PFHxS und PFOS. Der Schwellenwert liegt bei einer zulässigen wöchentlichen Aufnahmemenge (TWI) von 4,4 Nanogramm pro Kilogramm Körpergewicht.

 

Mineralöle

Wo werden Mineralöle eingesetzt?

Ist die Rede von Mineralölen, so sind meist Treibstoffe wie Benzin, Diesel, Heizöl oder Schmierstoffe und Lösungsmittel gemeint. Gerade durch Schmierstoffe für Anlagen können Mineralöle schon im Ernte- oder Verarbeitungsprozess in Lebensmittel gelangen.

Auch über bedruckte Verpackungsmaterialien ist das möglich, vor allem bei Recyclingkartons oder Pappe. Bei trockenen Lebensmitteln mit einer großen Oberfläche wie Mehl, Gries, Reis, Semmelbrösel oder Frühstückscerealien besteht ebenfalls die Gefahr des Stoffübergangs. Am 7. Dezember 2021 wurden mit der 21. Verordnung zur Änderung der Bedarfsgegenständeverordnung Regelungen erlassen, die für bedruckte Lebensmittelbedarfsgegenstände gelten, beispielsweise für Servietten und Verpackungen. Es wurde eine Positivliste mit zulässigen Druckfarben erstellt, für die das BfR eine befürwortenden Stellungnahme abgegeben hat.

Gesundheitliche Auswirkungen von Mineralölen

Es gibt zwei Gruppen von Mineralölgemischen: gesättigte Kohlenwasserstoffe (MOSH) und aromatische Kohlenwasserstoffe (MOAH). Eine vorläufige Stellungnahme zur gesundheitlichen Risikobewertung von MOSH und MOAH wurde durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) im März 2023 erarbeitet und auch vom BfR bekannt gemacht. Das Update wurde veröffentlicht. Die EFSA hat keine schädigenden Wirkungen von MOSH auf den Menschen, abgesehen bei sehr hohen Dosen, festgestellt. Die Datenlage ist jedoch noch unvollständig, insbesondere fehlen auch Daten zu MOSH-Gehalten in menschlichen Organen nach (lebens)langer Aufnahme von Mineralöl. Eine Anreicherung körperfremder Stoffe ist laut BfR grundsätzlich unerwünscht, da mögliche (bisher unbekannte) toxikologische Effekte am ehesten durch die sich anreichernden MOSH zu erwarten sind.

MOSH reichert sich in Leber, Milz, Herzklappen und Lymphknoten an. Die Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) stuft MOSH als möglicherweise bedenklich und MOAH als grundsätzlich bedenklich ein. Einige MOAH sind erbgutverändernd und krebserzeugend, wahrscheinlich sind dies ausschließlich MOAH mit drei oder mehr aromatischen Ringen. Die Datenlage zu MOAH in Lebensmitteln und mögliche spezifische Kontaminationsquellen ist derzeit noch unzureichend.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) fordert, den Übergang von Mineralölen auf Lebensmittel dringend zu minimieren. Für MOAH heißt es beim BfR sogar, dass kein Übergang auf Lebensmittel stattfinden sollte.

Grenzwerte für Mineralöle

Derzeit gibt es noch keine gesetzlichen Vorgaben, die die Gehalte an Mineralölbestandteilen in Lebensmitteln regulieren. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat einen Entwurf für eine Verordnung erarbeitet, die den Übergang dieser Substanzen aus Recyclingkarton in Lebensmittel regeln sollte. Dieser Entwurf wurde in der 1029. Bundesratssitzung vom 16. Dezember 2022 jedoch abgelehnt.

In einem Supermarktregal liegt Gemüse, in Plastik verpackt.

Alles rund um Verpackungen

Viele Lebensmittel können ohne geeignete Umhüllung nicht gelagert, transportiert oder verkauft werden.
Neben ihrem Nutzen bringen Verpackungen aber auch Nachteile mit sich.
Lesen Sie hier alles rund um Verpackungen!

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